Die sprachlichen Barrieren stellen vor allem im geschäftlichen Bereich der Handytelefonie nach wie vor ein überaus ernstes Problem dar. Da sich in der heutigen Zeit jedoch die meisten Unternehmen grundsätzlich auf internationaler Ebene bewegen, hat sich nun der japanische Mobilfunkbetreiber NTT Docomo dazu entschlossen, einen auf Cloud basierenden Simultanübersetzer für die internationale Handytelefonie zu entwicklen.
Der Simultanübersetzer soll grundsätzlich sowohl für die verbale als auch für die schriftliche Kommunikation funktionieren, wodurch beispielsweise zwei Geschäftsleute aus den USA und aus Japan mit dem Handy telefonieren und hierbei jeweils in ihrer eigenen Muttersprache sprechen können. Der Simultanübersetzer von NTT Docomo wandelt die gesprochenen Worte (oder auch die geschriebenen einer SMS) zeitgleich in die Sprache des jeweils anderen Gesprächsteilnehmers um, wodurch die sprachlichen Barrieren optimal überwunden werden sollen.
Um diesen Simultanübersetzer für die reibungslose, internationale Kommunikation mit dem Mobiltelefon zu ermöglichen, greift der Entwickler NTT Docomo auf verschiedene Technologien, wie die automatische Spracherkennung, die Sprachsynthese und die Maschinen-Übersetzung zurück. Im Rahmen einer Demonstration auf der Technik-Messe “Wireless Japan 2011“ wurde beispielsweise ein Zeitungsartikel in japanischer Sprache über ein Handy vorgelesen und der Empfänger erhielt daraufhin die gesprochenen Worte in seiner englischen Muttersprache.
Das einzige Problem bei diesem Simultanübersetzer stellt die bisher noch nicht einwandfreie Erkennungsrate der gesprochenen Worte dar, da diese bei Weitem noch nicht die 100% erreicht hat. (siehe hier) Die jeweilige Erkennungsrate der gesprochenen Worte hängt grundsätzlich von der Deutlichkeit des Sprechers und auch von der Übertragungsqualität des Telefongesprächs ab. Auch stellen die verschiedenen Dialekte und die hiermit verbundenen, teilweise sehr unterschiedlichen Betonungen der Silben und Worte in der heutigen Zeit leider immer noch für viele Spracherkennungsprogramme ein ernst zu nehmendes Problem dar. Dieser Umstand bezieht sich nicht nur auf den Simultanübersetzer von NTT Docomo, sondern zum Beispiel auch auf viele Spracherkennungsprogramme für die Texterstellung am PC. Jedoch hat die Erkennungsrate vieler renommierter Spracherkennungsprogramme in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und daher scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis das letzte Hindernis bezüglich der optimalen Erkennung der gesprochenen Worte endlich beseitigt wird.
Dennoch plant der Entwickler NTT Docomo noch in diesem Jahr die Veröffentlichung einer ersten Testversion des cloudbasierten Simultanübersetzers, wobei sich die Nutzer dieser Vorabversion jedoch auf einige Einschränkungen bezüglich der nicht einwandfreien Spracherkennung einstellen müssen.