Heute wäre Konrad Zuse 100 Jahre alt geworden, der Mann, der 1941 in Berlin mit der Z3 den ersten funktionsfähigen Computer der Welt baute.
Bereits 100 Jahre davor, nämlich 1837, hatte der Engländer Charles Babbage den ersten nicht funktionsfähigen Computer entworfen, die Analytical Engine. Trotz finanzieller Unterstützung durch die Britische Regierung gelang es ihm bis zu seinem Tod 1871 nicht, seinen Entwurf in die Tat umzusetzen.
Zuse dagegen bastelte 1937 seinen ersten Rechner, die Z1, im Kreuzberger Wohnzimmer seiner Eltern zusammen. Sein Entwurf hatte nämlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem von Babbage: Er arbeitete digital, d.h. er rechnete nur mit Nullen und Einsen, während Babbages Computer im Dezimalsystem rechnen sollte.
Ein Apparat, der 10 verschiedene Zahlen so miteinander kombiniert, dass beispielsweise eine Addition ausgeführt wird, ist ungleich schwieriger zu bauen als einer, der nur die zwei Zahlen Null und Eins addiert. Das ist nämlich ganz einfach: dafür reichen ein paar simple Schalter. Die anderen Grundrechenarten lassen sich auf die Addition zurückführen. Für einen vollständigen Computer fehlen jetzt noch Speicher und Steuereinheiten, die sich ebenfalls mit Schaltern aufbauen lassen. Ein elektrisch gesteuerter Schalter ist das Relais. Zuses Z3 bestand aus 2.000 Telefonrelais.
In den fünfziger Jahren wurden die elektromechanischen Relais durch Transistoren ersetzt, die dann in den 1960er Jahren in großen Mengen auf kleine Silizium-Chips aufgebracht werden konnten. Die heutigen Computerchips wie der Intel Core 2 enthalten auf einem daumennagelgroßen Chip mehrere hundert Millionen Transistoren.
Hier in Berlin-Moabit steht ein Denkmal von Konrad Zuse. Es befindet sich zwischen Innenministerium und Spree, unweit der Moabiter Brücke (Kirchstr.).